Das Coronavirus führt den Anlegern deutlich vor Augen, dass exogene Schocks einen substanziellen Einfluss auf die Finanzmärkte haben. Angesichts der Angst vor einer Pandemie notieren die Börsen rund um den Globus seit zwei Wochen im tiefroten Bereich. So verlor der Dow Jones am Montag rund 7.8% und wies damit einen der grössten Tagesverluste in seiner Geschichte auf. Dass die Marktvolatilität sehr hoch ist, zeigt auch der als «Angstbarometer» bekannte VIX, der jüngst sein höchstes Niveau seit der Finanzkrise im Jahr 2008 erreicht hat. Die Anleger verkaufen ihre Aktien in Panik, um Safe-Haven-Anlagen zu kaufen – ein mit Blick auf historische Daten äusserst kontraproduktives Verhalten. Denn nach grösseren Kursrückgängen nimmt die Wahrscheinlichkeit für steigende Preise wieder zu, so dass sich ein Ausharren in der Regel lohnt.

Panikartige Verkäufe hingegen resultieren in einer Abweichung von der strategischen Asset Allocation, die auch stürmischen Marktphasen standhalten sollte. Gerade in solch turbulenten Zeiten ist eine persönliche Beratung durch den «Trusted Advisor» essenziell, damit Anleger nicht unüberlegt handeln und folgenschwere Entscheidungen treffen. Doch wie können Finanzdienstleister sicherstellen, dass Anleger bei einem Börseneinbruch und zugleich einem Aufruf zu «Social Distancing» durch das Bundesamt für Gesundheit adäquat beraten werden?

Hierfür braucht es eine Beratungslösung, die zwei essenzielle Voraussetzungen mitbringt:

Zum einen muss die Möglichkeit von grösseren Kursverlusten («Fat Tails»), wie wir sie derzeit erleben, bei der Beratung der Kunden explizit berücksichtigt werden. Ein zukunftsgerichteter Beratungsprozess, der mit Szenarien arbeitet und solche Extremereignisse angemessen reflektiert, gibt den Kunden ein realistisches Bild im Gegensatz zu einer rein vergangenheitsorientierten Betrachtung, die lediglich eine Normalverteilung von Renditen kennt.

Zum anderen muss, nun auch aufgrund von «Social Distancing», eine persönliche Beratung auch über digitale Kanäle möglich sein. Dies funktioniert aber nur, wenn eine Beratungslösung nicht nur im direkten Kontakt mit Kunden, sondern auch im Rahmen eines rein digitalen Austausches zwischen Kunde und Berater eingesetzt werden kann. Dafür ist die Interaktivität der Beratungslösung und die Nachvollziehbarkeit der Empfehlungen ein entscheidender Faktor, um den persönlichen, digitalen Austausch zu einem vollen Erfolg werden zu lassen.